Der Laptop wird für uns mehr und mehr zum alltäglichen Begleiter. Immer mehr geraten dabei klassische Schreibwerkzeuge wie Stifte und Füller ins Aus. Wie geht es Ihnen? Mit was schreiben Sie am besten: mit einem Füller, dem Kugelschreiber oder am Computer?

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Ich selbst schreibe je nach Lust und Laune, manchmal mit der Hand, manchmal mit dem Computer. Gelegentlich ertappe ich mich bei dem Gedanken, wie wohl ein Psychologe die Auswahl meiner Schreibwerkzeuge interpretieren würde. Ich selbst habe noch kein richtiges System dahinter erkannt, außer: dass ich bei meiner Wahl sehr eigen bin. Wenn ich mit meinem weichen Lieblingskuli schreiben möchte, und dieser nicht an seinem Platz liegt, suche ich ihn überall und blockiere mich manchmal selbst dabei, mit dem Schreiben zu beginnen. 

Insbesondere Tagebucheinträge liebe ich mit der Hand zu schreiben. Ich klimpere aber auch gerne auf der Tastatur meines Laptops herum. Es sind meist „ernstzunehmende“ Texte, die ich dann schreibe. Das Schreiben in den Laptop hat eindeutig den Vorteil, dass ich die Texte immer parat habe, verändern und umarbeiten kann.

In der Schreibwerkstatt wird jedoch meist mit der Hand geschrieben. Bisher habe ich nur einmal eine Autorin erlebt, die am Computer schreiben wollte und das hat die anderen Schreiberinnen merklich irritiert. Vielleicht hat sie der Einsatz der Technik gestört. Er passt nicht so richtig in die Atmosphäre der Gemütlichkeit, die ich gerne in der Schreibwerkstatt zelebriere.

Das allein macht das Schreiben mit der Hand aber nicht aus. Der unbestreitbare Vorteil liegt darin, dass durch die Handarbeit, die Kreativität und die Lust am Schreiben geweckt wird. Es ist ein sinnliches Erlebnis, wenn ich den Stift über das Papier führe.

Insbesondere zu Beginn einer Autobiographie stellen sich viele Autoren genau diese Frage: mit dem Computer oder der Hand? In meinen Augen kommen Sie bei einer Autobiographie nicht an einem Computer vorbei. Das heißt nicht, dass Sie manches erst einmal mit der Hand notieren können, um in Schwung zu kommen. Aber anschließend lohnt der Griff zum Laptop. Denn: Zu viel Material fließt durch ihre Hände und die Größe einer ganzen Lebensgeschichte ist viel einfacher händelbar mit einem Computer, in dem sie für jede Geschichte oder Epoche eine Datei anlegen können, in die Sie immer wieder hineinarbeiten – denn eine Autobiographie wächst mit aufflammenden Gedanken, entwickelnden Erkenntnissen und geweckten Erinnerungen.