In meinen autobiographischen Workshops erlebe ich am Anfang häufig unter den Autoren einen gewissen Druck: Alles, was sie erlebt haben, soll nun auf’s Papier. Muss genau beschrieben werden. Der Wahrheit folgend. Und es darf nichts ausgelassen werden…

Nur fliegen ist schöner… Auch beim Schreiben Ihrer eigenen Geschichte erleben Sie Abenteuer. (Bild: Raimond Klavins on Unsplash)

Doch: Eine Autobiographie ist nicht der Lebenslauf für eine Bewerbung. Es ist vielmehr die Geschichte Ihres Lebens. Werden Sie zum unterhaltsamen Erzähler! Dies gelingt Ihnen, indem Sie den potentiellen Leser „an die Hand nehmen“. Entwerfen Sie einen ersten Eindruck von sich oder schildern Sie eine Schlüsselszene Ihres Lebens. Begleiten Sie den Leser durch Ihre Geschichte. Laden Sie ihn ein, Ihren Abenteuern, Ihren Erlebnissen und Ihren Gedanken zu folgen.

Denken Sie darüber nach, was Sie an Vorwissen einflechten müssen, damit der Leser Ihrer Geschichte folgen kann. Meistens sind dies Aspekte des Lebens, die Sie beide miteinander verbinden. Sozusagen die Schnittmenge geteilter Erfahrungen. Erzählen Sie so viel Bekanntes, dass der Leser sich in vertraute Gefilde begibt, aber nicht so viel davon, dass er nichts Neues erfährt.

Nehmen Sie Ihren Leser mit auf Ihre Reise durch die Vergangenheit. Beschreiben Sie, was Sie erlebt haben, wie es damals aussah, sich anhörte, roch …  Lassen Sie im Kopf Ihres Gegenübers ein Bild entstehen. Eine Geschichte lebt davon, dass Sie eine Atmosphäre schaffen, in die der Leser eintauchen kann. Dann wird es Ihnen schnell gelingen, dass Sie gemeinsam eine spannende Tour erleben, auf der Ihr Leser nicht aufhören wird, weiter zu lesen.